Beschreibung
Über das Weingut:
Stefan Meyer ist in der südlichen Pfalz am Fuße des Naturparks Pfälzerwald zu Hause – im beschaulichen Rhodt unter Rietburg. Seit jeher ein Tourismusmagnet, oberhalb von Edenkoben gelegen. Viele Weinbaubetriebe bereiten den Touristen den Tisch, wie man das so kennt: Schoppenweine, Käsewürfel und Schlachterplatten.
Seit der Übernahme des Weinguts arbeitet Stefan ehrgeizig daran, mehr Herkunft, sprich Terroir, in die Flaschen zu bekommen. In dritter Generation bereits füllen die Meyers Wein unter eigenem Namen ab. Aber erst vor wenigen Jahren schaffte Stefan den großen Schritt vom konventionellen Betrieb hin zum biologischen Weinbau (2021) und gar zum biodynamischen Weinbau im Jahr 2023. Seither werden bereits einzelne Weine als DEMETER zertifizierte Weine abgefüllt.
Wir kennen Stefan schon seit über zehn Jahren und verfolgen seinen Weg genau. Seine Weine sind wie er selbst. Ohne großen Wirbel oder große Show. Unaufgeregt, ruhig, aber tiefgründig. „Einfach schaffe…“!
Über den Wein:
Mit diesem Rosé lehnt sich Stefan gewaltig aus dem Fenster. Ganz weit weg von einem easy-to-drink-wine! Der erste Wein dieser Art des Weinguts. Die Idee: Wir begleiten die Natur und machen einen Wein ohne große Einflussnahme.
Dieser Rosé wurde aus den Rebsorten Spätburgunder und St.Laurent gekelltert. Die Trauben wurden per Hand schonend gelesen und im Keller nach kurzer Maischestandzeit schonend gepresst. Nach einer groben Sedimentation erfolgte die Gärung in gebrauchten Fässern und in einem Stahltank spontan mit wilden Hefen. Für einen Roséwein ungewöhnlich ließ Stefan den Wein über ein halbes Jahr auf der Vollhefe. Im Mai wurde ohne Filtration gefüllt und nur minimal geschwefelt.
Passend zur Gärung zeigt sich der Wein wild in der Nase. Düfte von Tomatenstängel, Krustentierschalen, roter Stachelbeere und Rotschmierkäse sind schon ungewöhnlich, aber spannend. Auf einen Wein dieser Art muss man sich einlassen. Gerade im Glas, in Verbindung mit Sauerstoff, findet stetig eine Veränderung statt.
Geschmacklich saftig mit dezenter Säure und viel Struktur. Auf der Zunge fühlt man eine gewisse Vibration, einen laktischen Film am Gaumen und der Geschmack hält mittellang. Dabei zeigen sich Noten von Süßkirsche und Orangen.
Wir haben es hier mit einem wahren Grenzgänger zu tun. Ein Wein, der gefällt oder eben nicht. Es erfordert sehr viel Mut so zu arbeiten und die Dinge geschehen zu lassen, ohne chemisch eingreifen zu wollen.
Rebsorte: Spätburgunder & St. Laurent
Handlese am 7.9.2022 – 85 °Oe, 7,3 g/l Mostsäure,
pH-Wert 3,3 – 4h Maischestandzeit; schonende Pressung;
grobe Sedimentation – Spontangärung in
1.400-l-Edelstahltank und 225-l-Barrique (gebraucht)
über ca. 4 Wochen mit 5 % ganzen Trauben (von Hand
entrappt) – bis 2.5.23 auf der Vollhefe gelagert; Abstich
und Zusammenlegen der Partien aus Edelstahltank und
Barrique – am 9.5.23 ohne Filtration gefüllt. Wenig S02.